Meine Erfahrungen mit 3D-Stereo-Fotografie
(20.01.2015)

Seit kurzem fotografiere ich für die Präsentation von 3D-Stereo alles doppelt und mehrfach. Als Aufnahmegerät dienen die normalen Digitalkameras. Zum einen will ich nicht so viel Geld investieren. Eine aktuelle Stereo-Kamera von Fuji kostet etwa € 700. Die hat doppelte Optik und zwei Chips.
Zum anderen kann
man diese für Nahaufnahmen nur wie eine normale Kamera nutzen.

Zur Aufnahmetechnik:
Um möglichst wenig Zeitversatz von bewegten Bildanteilen zu bekommen, fotografiere ich mit Serienbild-Funktion und verschiebe die Kameraposition zügig bis etwa 30 cm von links nach rechts. Von den erstellten Bildern- etwa 5 bis 6- suche ich mir zu Hause die geeigneten zwei aus, die ich mit dem Shareware-Programm Stereo-Photo-Maker bearbeite. Zerst untersuche ich die einzelnen Bilder, um zu sehen, welche der Aufnahmen scharf sind und genug oder zu wenig Abweichung voneinander haben. Für normale Distanzen von 0,6 bis 10 m sollte der Positions-Abstand der Kamera den mittleren Augenabstand von 6,5 cm nicht übersteigen. Bei Teleaufnahmen ohne direkten Vordergrund kann es dagegen schon mal ein halber bis zwei Meter sein, weil sonst kaum eine Abweichung feststellbar ist. Für Nahaufnahmen muss der Abstand der Kamerapolsitionen noch unter 6 cm liegen. Dabei darf die Kamera beim Verschieben nicht
mittig auf dem Objekt fixiert bleiben, sondern muss genau parallel ohne Drehung seitlich verschoben werden.

Nach der automatischen Korrektur von Farbunterschieden, Tonnenverzerrungen und mehr speichere ich das große Bild erst mal als Doppelbild für Kreuzblick. Dabei sind die Seiten vertauscht.
Man muss sich erst mal daran gewöhnen, so weit die Augen nach innen zu verdrehen, bis zwischen den zwei Bildern in der Mitte ein drittes entsteht. Das Ergebnis ist dafür verblüffend. In voller Farbe erscheint ein dreidimensionales Bild. Wichtig ist dabei, dass die Bilder nicht zu breit dargestellt werden; die Höhe ist dagegen nicht kritisch. Optimal sind quadratische und vertikale Bilder, die etwas größer sein können als horizontale Formate. Für´s Internet habe ich mich auf eine maximale Breite des Doppelbildes von ca. 950 Pixel festgelegt. Sonst wird es für die Augen zu anstrengend.
Für den Farb-Anaglyphen-Modus müssen die Bilder wieder seitenrichtig sein, bevor man den Stereo-Modus dahin ändert.

Mit etwas Geschick kann man auch aus einem normalen 2D- Bildes ein Stereo-Bild montieren, indem man in der Bild-Kopie mit einem Bildbearbeitungsprogramm mehrere Tiefenebenen erzeugt. Entferntere Bildteile werden manuell selektiert und unterschiedlich geringfügig waagerecht verschoben und die entstandenen Lücken und Überlappungen mit dem Klonpinsel kaschiert. Damit hat man mit dem Original zwei leicht unterschiedliche Bilder, die man als Bildpaar in den Stereo-Photo-Maker einlädt. Im WEB gibt
es natürlich auch Programme, die dieses Vorgehen vereinfachen können.

Als letztes mache ich Kopien mit verringerter Größe, damit die Bilder im Internet korrekt dargestellt werden können und versehe sie mit dem Copyright-Vermerk. Desweiteren sind für die Webseite kleine Vorschaubildchen erforderlich, die auf der Übersichtseite erscheinen.

Mit den weiteren 3D-Stereo-Formaten habe ich mich noch nicht beschäftigt, weil ich dafür noch keine geeigneten Brillen und Monitore habe.

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